Unter Rheinromantik versteht man landläufig die zeitgemäße Umsetzung der landschaftlichen Gegebenheiten. Darüber hinaus spielen die sagenumwobenen Geschichten des Rheintals in der Kulturgeschichte zwischen dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert eine bedeutende Rolle, was sich besonders in den damaligen Kunsthandwerken niederschlug.
So schwärmte Clemens Brentano bisweilen in seinem Rheinmärchen von der Umgebung oder schrieb 1801 die Ballade „Zu Bacharach am Rheine“, in der die „Loreley“ (damals noch Lore Lay) ihre erste Erwähnung fand. Weitere Reisebeschreibungen von Achim von Arnim oder Victor Hugo gaben die wortgewaltige Vorlage und wurde in Bildern verarbeitet. Dabei gaben unter Anderem William Turner, Christian Georg Schütz und Johann Adolf Lasinzky dem Mythos ein Gesicht. Ein weiterer geistiger Urheber der Rheinromantik in der deutschen Literatur dürfte Friedrich Schlegel gewesen sein, der auf einer Reise die Rheinlandschaft als eine wilde, unberührte und schöne Gegend entdeckte. Auch der junge Goethe war schon Ende des 18. Jahrhunderts hier gewesen. 1774 dichtete er z.B. den "Geistesgruß" beim Anblick der Burg Lahneck. Andere bekannte Dichter am Rhein waren Ferdinand Freiligrath, Friedrich Hölderlin, Lord Byron, August Schlegel und natürlich Heinrich Heine. Letztendlich gab dann die Einführung einer regelmäßigen Rheinschifffahrt zwischen Köln und Rotterdam den Ausschlag für die Verbreitung des Synonyms der Rheinromantik.